Wie funktioniert die Kompressionstherapie?
Eine mögliche Behandlungsmethode in der Narbentherapie ist die Ausübung von Druck (Kompression) auf das Narbenareal. Diese kann in Form einer flachgestrickten Kompressionsversorgung erfolgen, die für jedes Körperteil individuell angefertigt wird. Kompression wird schon seit vielen Jahren erfolgreich in der Narbentherapie eingesetzt. Solange die Narbe noch aktiv ist und durchblutet wird, kann sich eine Kompressionstherapie selbst bei älteren Narben positiv auswirken.
Anpassung der Kompressionsversorgung
Eine exakt angepasste Kompressionsversorgung übt medizinisch wirksamen und konstanten Druck aus und hilft, den Narbenbereich deutlich zu verbessern. Sie sollte nicht einschnüren aber auch nicht verrutschen. Speziell ausgebildete Fachkräfte aus dem medizinischen Fachhandel ermitteln die persönlichen Körpermaße. Anschließend kann eine passgenaue und anatomisch exakt angefertigte Kompressionsversorgung (z. B. ScarComfort) hergestellt werden. Beim Anmessen wird außerdem festgelegt, ob zusätzliche Sonderausstattungen eingearbeitet werden sollten, wie z. B. Druckpolster (Pelotten), um im Narbenbereich einen optimalen gleichmäßigen Druck zu erreichen. Die für die jeweilige Behandlung geeignete Kompressionsklasse und somit die Intensität des Drucks wird von der*m Ärzt*in verordnet.
Passform der Kompressionsversorgung
Die Kompressionsversorgung sitzt sehr eng am Körper, wie eine zweite Haut. Nur dadurch wird der gewünschte Druck erreicht. Deshalb kann es besonders zu Beginn der Therapie gewöhnungsbedürftig und bei jungen Narben auch manchmal unangenehm sein, die Kompressionsversorgung anzulegen und zu tragen. Davon sollte man sich jedoch nicht verunsichern lassen, denn nur durch konsequentes Tragen der Kompressionsversorgung, Tag und Nacht, kann ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden.
Mit ein bisschen Übung und nützlichen Hilfsmitteln wird das Anziehen mit der Zeit leichter und auch das Tragen wird immer mehr zum Alltag gehören.