Aktiv trotz Bewegungseinschränkungen
Gerade bei körperlichen Einschränkungen durch Übergewicht, Gelenkprobleme oder ein Lymphödem ist es wichtig, in Bewegung zu bleiben. Wie das geht, verraten wir hier.
Bewegung tut allen gut
In einer Welt, in der Fitness und Bewegung oft mit Hochleistungssport assoziiert werden, kann es für Menschen mit Bewegungseinschränkungen, wie durch Lymphödeme, Gelenkschmerzen oder Adipositas, eine Herausforderung sein, geeignete Sportarten zu finden. Doch Bewegung ist für uns alle wichtig – sie fördert nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden. Der Schlüssel liegt darin, die richtige Sportart zu wählen und auf die eigenen Bedürfnisse zu achten.
Ärztliche Rücksprache halten
Vor dem Start mit einer neuen Sportart ist es ratsam, Rücksprache mit der eigenen Ärztin oder dem eigenen Arzt zu halten. Gemeinsam kann herausgefunden werden, welche Aktivitäten für Sie besonders förderlich und gesundheitlich unbedenklich sind. Dies ist entscheidend, um mögliche Risiken zu vermeiden und sicherzustellen, dass die gewählte Sportart zum individuellen Gesundheitszustand passt.
Langsam starten und auf den Körper hören
Es ist wichtig, sich nicht zu überfordern. Ein langsamer Beginn und eine schrittweise Steigerung der Intensität und Dauer helfen bei einem entspannten Einstieg in den Sport mit Einschränkungen. Man sollte nur so viel machen, wie sich gut anfühlt. Der eigene Körper wird sagen, wann es Zeit ist, eine Pause einzulegen oder die Anstrengung zu reduzieren. Geduld ist der Schlüssel – Fortschritte kommen mit der Zeit.
Gelenkschonende Sportarten
Gerade mit Mobilitätseinschränkungen oder größeren Umfängen sollte die gewählte Sportart die Gelenke schonen. Die Wahl richtet sich hier nach persönlichen Vorlieben. Lieber allein trainieren oder in der Gruppe? Lieber drinnen oder draußen? Im Wasser oder mit Geräten? Welche Möglichkeiten und Angebote gibt es vor Ort?
Hier sind einige Beispiele, die sich gut für Menschen mit Bewegungseinschränkungen oder Übergewicht eignen:
1. Hula-Hoop
Ob mit einem am Körper befestigten oder einem normalen Hula-Hoop-Reifen – diese Aktivität macht Spaß und kann die Beweglichkeit des Rumpfes fördern.
2. Sitz-Yoga
Diese sanfte Form des Yoga auf dem Stuhl kann helfen, Flexibilität und Kraft zu verbessern, ohne die Gelenke zu belasten. Es gibt spezielle Kurse, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Bewegungseinschränkungen zugeschnitten sind. Falls vor Ort kein Kurs angeboten wird, lohnt sich die Suche nach Online-Kursen.
3. Spazieren gehen
Dies ist eine der einfachsten und effektivsten Möglichkeiten, aktiv zu bleiben. Am besten sucht man sich eine attraktive Strecke und genießt die frische Luft sowie die Natur bzw. die schöne städtische Umgebung.
4. Rehasport
Diese Programme sind speziell für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen konzipiert und bieten eine sichere Umgebung, um sich unter professioneller Anleitung zu bewegen. Oft wird Rehasport ärztlich verschrieben.
5. Wassersport
Schwimmen und Aquafitness sind hervorragende Optionen, da das Wasser die Gelenke entlastet, einen Massageeffekt verspricht und für Kompression sorgt. So werden Lymphbahnen und Venen unterstützt.
6. Fahrrad fahren
7. Nordic Walking
Diese Sportart kombiniert das zügige Gehen mit dem Einsatz von Stöcken, fordert auch die Muskulatur des Rumpfes und der Arme und ist besonders gelenkschonend.
8. Trampolin
Das Ziel ist hier kein Salto, selbst Schwingen bringt den Körper in Schwung. Speziell konzipierte Gesundheitstrampolins bieten einen Griff sowie ein Schwungtuch, das sehr gelenkschonend ist und sich auch für hohes Körpergewicht eignet. Glückshormone sind bereits beim ersten Sprung oder Schwung garantiert.
Spaß an der Bewegung
Der wichtigste Aspekt bei der Wahl einer Sportart ist der Spaß. Wenn die Aktivität Freude bereitet, sucht niemand nach Ausreden, sondern bleibt langfristig motiviert. Daher lohnt es sich, verschiedene Sportarten auszuprobieren, um den persönlichen Lieblingssport zu finden.
Bewegung im Alltag
Jede Form der körperlichen Ertüchtigung zählt. Dafür kann jegliche Bewegung in den Alltag integriert werden – sei es durch Treppensteigen, Gartenarbeit, den Gang zum Supermarkt zu Fuß oder einfaches Aufstehen und Dehnen während des Arbeitstags im Büro.
Insgesamt ist es wichtig, aktiv zu bleiben und sich nicht von Bewegungseinschränkungen entmutigen zu lassen. Mit der richtigen Herangehensweise und einer positiven Einstellung können Sie auch Sport mit Einschränkungen durch ein Lymphödem, Übergewicht oder Gelenkprobleme treiben und so ein aktives Leben führen. Jeder Schritt zählt!
