Thermische Verletzungen sind in Deutschland verhältnismäßig häufig.So kommen auf 100.000 Einwohner pro Jahr rund 600 leichte und kleinere Verbrennungen. Der Anteil der schweren Brandverletzungen liegt deutschlandweit bei rund 12.000 Fällen im Jahr. Die meisten Verbrennungen und Verbrühungen ereignen sich bei Unfällen im Haushalt oder in der Freizeit.
Tiefengrade bei Verbrennungen und Verbrühungen
Man bestimmt den Grad einer thermischen Verletzung anhand der Größe der verbrannten bzw. verbrühten Oberfläche und der Tiefe der Schädigung.
Behandlung von Verbrennungen und Verbrühungen
Bis zum Verbrennungsgrad IIa heilen Wunden in der Regel in kurzer Zeit komplett ab. Ab einem Verbrennungsgrad IIb ist meist eine operative Behandlung erforderlich. Die anschließende und langfristige konservative Therapiebeinhaltet folgende Bausteine:
- Verwendung von Hautpflege wie Salben
- Vermeiden von Sonnenexposition
- Einsatz von Kompressionsversorgung zur Vermeidung eines überschüssigen Narbenwachstums
- Verwendung von Silikonauflagen damit die Narbe feucht und flexibel bleibt
- Physiotherapie, Ergotherapie
- Übungs- und Lagerungsschienen bei Bedarf
- Langfristige Kontrollen der verbrannten Oberflächen
Die mentale Belastung bei einer Verbrennung ist immens, daher empfiehlt es sich psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen und falls möglich einer Selbsthilfegruppe beizutreten.
Brandverletzungen bei Kindern
Bei den schweren Brandverletzungen liegt der Anteil an Kindern bei über 50 %. Gerade Kleinkinder, die unbedarft ihre Welt erkunden, sind besonders häufig von großflächigen Verbrühungen und Verbrennungen betroffen. Schon eine Tasse heißer Tee reicht aus, um bis zu 30 % der Haut eines Kleinkindes zu verbrühen. Um den besonderen Anforderungen in der Therapie von Kindern gerecht zu werden, hat Juzo mit „Julius dem kleinen Helfer“ ein spezielles Therapiekonzept für sehr junge Patienten entwickelt.
Konservative Behandlung mit Kompression und Silikon
Sobald die Wunde geschlossen ist und sich eine Narbe gebildet hat, kann mit einer Kompressionstherapie begonnen werden. Der Kompressionsdruck verringert das Risiko von überschüssigem Narbenwachstum und minimiert die Dicke der Narbe. Zusätzlich verhindern Auflagen aus Silikon, dass die Narbe austrocknet. So bleibt das neue Gewebe feucht und geschmeidig und kann besser heilen.
- ist das größte Organ des Menschen
- bedeckt rund 2 Quadratmeter unseres Körpers
- ist der Schutzschild gegen äußere Einflüsse
- ist zwischen 1,5 und 4 mm dick
- besteht aus den drei Schichten Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Dermis) und Unterhaut (Subcutis)